Service
Hier findest du Begriffserklärungen, Produkt- und Materialinfos, Pflegetipps usw.
Dyneema
Dyneema®, die zu den hochmodularen Polyethylenfasern (HMPE) zählende Faser, ist der Markenname einer in den 1980er Jahren von dem niederländischen Chemiekonzerns Koninklijke DSM N.V. entwickelte Ultra High Molecular Weight Polyethylene Faser, kurz: UHMWPE.
Diese synthetische Faser zeichnet sich durch extreme Zugfestigkeit, sein geringes spezifisches Gewicht und eine sehr geringe Bruchdehnung (3,8 % SK78) aus.
Dyneema® gibt es in verschiedenen Fasertypen. Aus der Anfangszeit SK60 – SK65, mit Feinheitsfestigkeiten von bis zu 28 cN/dtex (feinheitsbezogene Höchstzugkraft, gibt die max. Reißkraft im Verhältnis zur Feinheit an), SK75 – SK78 bis 35 cN/dtex und SK90-SK99 bis 40 cN/dtex. Zum Vergleich dazu hat Stahl nur 2 cN/dtex. Dies ist auch ein Grund dafür, warum Dyneema® Seile und -Gurtbänder immer öfter als Ersatz von Stahlseilen und-ketten eingesetzt werden. Weitere Einsatzschwerpunkte des Materials sind u. a. im ballistischen Schutz und der Medizintechnik.
Zwischenzeitlich wurde auch Dyneema® Black (BK75) hergestellt. Hierbei handelt es sich, wie der Name es schon verrät, um spinngefärbtes schwarzes Dyneema®. Spinngefärbt bedeutet, dass die einzelnen Dyneema Filamente, wenn sie aus den Spinndüsen extrudiert werden, bereits fertig gefärbt sind. Dies hat nicht nur technische Vorteile, sondern auch positive Umwelteinflüsse. Größter technischer Vorteil ist die Exzellente Farbechtheit und Lichtechtheit gegenüber konventionell gefärbten Fasern.
Aufgrund seiner Dichte, von nur 0,97 g / cm (Dyneema® SK75) und seiner Eigenschaft kein Wasser aufzunehmen ist Dyneema® schwimmfähig.
Außerdem ist die Faser von Natur aus chemisch beständig gegenüber Säuren und Laugen sowie Kraftstoffen und Salzwasser, hat eine gute Scheuerfestigkeit und UV-Beständigkeit, damit auch eine gute Witterungsbeständigkeit. Zudem verhärtet sie nicht. Da Seile und Gurtbänder aus Multifilament („Endlos“fasern mit vielen Einzelfilamenten Ø < 0,1 mm) verdreht, geflochten bzw. gewebt sind, werden sie üblicherweise noch beschichtet. Dies hat zur Folge, dass sich die oben genannten guten Eigenschaften noch verbessern und es zu sehr guten bzw. exzellenten Beständigkeiten oder Scheuerfestigkeiten führen. Auch reduziert es das Zerfasern, erleichtert das Spleißen, verringert die Arbeitsdehnung und macht das Seil etwas steifer. Eine weitere Möglichkeit ist die Ummantelung des Dyneema®-Kerns mittels z. Bsp. Polyestergeflechts.
Aramid
Unsere geflochtenen Schnüre, Leinen, Seile aus Aramid (Aromatisches Polyamid) auch bekannt unter Kevlar® (Markenname des US Chemiekonzerns DuPont™) mit Mantelgeflecht, sind in Deutschland, mit einem geflochtenen Kern aus hochfestem Aramid Multifilament („Endlos“faser mit vielen Einzelfilamenten Ø < 0,1 mm) und einem Mantel aus Polyester Multifil gefertigt.
Aramid hat im Vergleich zu Polyester, Polypropylen oder Dyneema eine relativ große Dichte (1,44 g/cm³) und nimmt kaum Wasser auf. Aufgrund seiner Dichte ist es jedoch nicht schwimmfähig, sondern sinkt recht schnell.
Es ist chemisch Beständig gegenüber Säuren, teilweise Laugen sowie Kraftstoffen und Salzwasser. Es verhärtet nicht, hat eine sehr gute Ermüdungsbeständigkeit, eine ausgezeichnete Temperaturbeständigkeit und keine Krichneigung (irreversible Längendehnung unter Last).
Die Bruchdehnung der Aramid Faser beträgt lediglich 2,8% bei einer sehr guten Garnfestigkeit von bis zu 25 cN/dtex, also 3-mal höher als PP sowie bis zu 12-mal zugfester als Stahl (2cN/dtex).
Nachteilig wirken sich die geringe Knotenfestigkeit und die schlechte UV-Beständigkeit, sowie die Anfälligkeit gegenüber scharfen Kanten und rauen Oberflächen.
Um diese negativen Eigenschaften zu eliminieren, haben wir dem Kevlar®-Kern einen PES-Mantel übergezogen. Damit konnten wir ein extrem dehnungsarmes, temperaturbeständiges, zugfestes und robustes Seil erschaffen.
Mindestbruchlast
Mindestbruchlast / Bruchlast
Die Mindestbruchlast / Bruchlast gibt die Kraft an, ab der ein Bauteil, in unserem Fall, Gurtband, Schnalle, Seil, Schnur oder Leine im geraden Zug, versagt (bricht).
Mindestbruchlast oder Bruchlast wird in daN bzw. kN angegeben (10 N = 1 daN ≙ 1,0197 kg bzw. 1.000 N = 100 daN = 1 kN ≙ 101,97 kg ).
Die Mindestbruchlast sollte nicht mit der Tragfähigkeit bzw. Arbeits-, Gebrauchs- oder Nutzlast verwechselt werden. Unser 25 mm Polyester Gurtband GARTOW hat z. Bsp. eine Mindestbruchlast von 1.250 daN. Das bedeutet aber nicht, dass das Gurtband ohne Bedenken mit 1.250 kg belastet werden sollte (s. u. s. Hinweis). Es bedeutet, dass das Gurtband bereits ab diesem Wert irreparabel beschädigt werden oder brechen könnte. Deshalb sollte je nach Anwendung ein Sicherheitsfaktor (SF) berücksichtigt werden.
max. Arbeitslast (Tragfähigkeit) = Bruchlast / Sicherheitsfaktor
Ein in der Industrie üblicher Sicherheitsfaktor ist z. Bsp. SF 7 für textile Anschlagmittel. Bedeutet, dass bei einer angegebenen Arbeitslast von 10 kN, die Bruchlast im Idealfall 70 kN beträgt.
Die Mindestbruchlast wird durch Beschädigungen, extreme Klimabedingungen, Knicken, Knoten, ungünstige Seil-/Hängewinkel usw. herabgesetzt. Unabhängig einer hohen Bruchlast, dürfen nur spezielle Seile, Gurte, Schnallen und Verschlüsse zum Klettern, Heben oder zur Personensicherung verwendet werden.
Arbeitsdehnung
Arbeitsdehnung
Die Arbeitsdehnung oder Gebrauchsdehnung von Seilen oder Gurtbändern gibt die Längenzunahme durch Belastung, Zugspannung an. Diese Dehnung wird in % in Bezug zur Belastung bzw. Bruchlast angegeben.
Beispielsweise hat unser Ø 2,5 mm Dyneema® Seil SOVEN eine Bruchlast von 730 daN und eine Arbeitsdehnung von 1,2 %, bei einer Last von 219 daN. Anders ausgedrückt, bei einer Belastung von 2/3 der Bruchlast eine Dehnung von 12 mm / 1.000 mm.
Typische Angaben
Arbeitsdehnung:
• < 1,3 %
• < 1,3 % Dehnung bei 219 daN
• 1,2 % bei 2/3 der Bruchlast
Bruchdehnung
Bruchdehnung
Die Bruchdehnung gibt an, bei wie viel % der Längenänderung ein Bauteil, in unserem Fall, Seil, Schnur oder Leine im geraden Zug, im Verhältnis zur Anfangslänge versagt (bricht).
Sie gibt also an, um wie viel % sich das Seil maximal dehnen kann, bis es bricht.
Unser Dyneema Seil JAMELN hat z. Bsp. eine Bruchdehnung < 2%. Ein 100 cm langes Stück würde somit brechen, bevor es auf 102 cm gedehnt würde.
kbT
Kontrolliert biologische Tierhaltung (kbT)
Kontrolliert biologische Tierhaltung (kbT) erfolgt gemäß den Richtlinien für ökologischen Landbau und ist an die Klima- und Lebensbedingungen der Region optimal angepasst. Es handelt sich um eine artgerechte Tierhaltung im Einklang mit der Natur. Die Verfütterung von gentechnisch-veränderten Pflanzen sowie der Einsatz von Masthilfsmitteln sind verboten. Die Fortpflanzung der Tiere erfolgt auf natürliche Art und Eingriffe am Tier, wie das Kupieren des Schwanzes oder Mulesing, sind verboten.
GOTS
Global Organic Textile Standard (GOTS)
Der Global Organic Textile Standard (GOTS) ist als weltweit führender Standard für die Verarbeitung von Textilien aus biologisch erzeugten Naturfasern anerkannt. Auf hohem Niveau definiert er umwelttechnische Anforderungen entlang der gesamten textilen Produktionskette und gleichzeitig die einzuhaltenden Sozialkriterien. Die Qualitätssicherung erfolgt durch eine unabhängige Zertifizierung der gesamten Textillieferkette.
Ridgeline
Ridgeline aus dem Englischen: Bergrücken, -kamm, -kette, Kamm-, Scheitel- oder Firstlinie, Struktur- oder Firstleine.
Im Bezug zu Hängematten ist die Ridgeline eine dünne, reißfeste und vor allem dehnungsarmen Leine, mit der das Durchhängen, die Durchbiegung der Hängematte verändert bzw. voreingestellt werden kann.
Dies kann durch eine fixe, z. Bsp. mittels Strops (Leine mit beidseitigen Augspleißen) oder einer verstellbaren Ridgeline, als Whoopie Sling (s. u.), geschehen. Die Ridgeline wird dazu zwischen den Aufhängepunkten des Kopf- und Fußendes der Hängematte montiert. Empfehlenswert sind hierbei Längen von 80 – 90 % der Länge zwischen den Aufhängepunkten.
Hat man dann einmal den passenden Winkel für sich gefunden, braucht man die Hängematte immer nur noch so aufzuhängen, dass die Ridgeline straff gespannt ist um bequem zu liegen.
Ferner dient die Ridgeline, als praktischer Aufbewahrungsort für griffbereite Utensilien wie Taschenlampe, Brille, usw. und/oder als Abstandhalter für ein Insektenschutznetz.
Whoopie Sling
Eine Whoopie Sling ermöglicht das Spannen eines Seiles ohne weitere Hilfsmittel. Bei einem Spanngurt wird z. Bsp. mittels einer Ratsche gespannt oder eine Zeltleine beispielsweise mit einem Zeltleinenspanner.
Bei der Whoopie Sling dient ein spleißbares Seil selbst als hilfsmittelfreie Spannvorrichtung bzw. knotenloses Verbindungsseil. Auf der einen Seite der Whoopie Sling befindet sich eine feste Schlaufe, das Auge oder der Augspleiß, dieser kann z. Bsp. als Brummel Lock hergestellt werden. Am anderen Ende der Whoopie Sling ist eine längere Schlinge gespleißt, d. h. das Seil wird ein Stück durch sich selbst zurückgeführt. Diese Schlinge ist verstellbar und ermöglicht dadurch die Länge zwischen den beiden Enden zu verstellen. Unter Last übt der Mantel des Seils nun eine kraftschlüssige Klemmwirkung mittels Reibung auf den Kern des Seils aus. Eine Längenänderung oder Spannen kann nur im unbelasteten Zustand erfolgen.
Whoopie Slings werden häufig in der Baumpflege und zur Aufhängung von Hängematten oder als Ridgeline (s. o.) eingesetzt.